Oper Elfenreigen – Maras abenteuerliche Reise durch die Welt der Naturgeister, weitere Angaben

Märchenoper/Projektbeschreibung
Märchenoper in einem Prolog und vier Aufzügen
von Heinz Heckmann (Musik) und Michaela Putzke (Libretto)

IDEE :  „Elfenreigen“- ein MODERNES MÄRCHEN.
Elfenkönig Oberon und Feenpriesterin Morgana sorgen sich: das wunderbare Reich der Naturgeister ist durch die Unachtsamkeit der Menschen vom Untergang bedroht. Eine Botin muss her, die zwischen den beiden Welten vermitteln soll.... - Fasziniert reist Mara durch das Märchenreich, begegnet den verschiedenartigsten Naturgeistern und erlebt allerhand Abenteuer.  Wird es der jungen Frau gelingen, den Naturgeistern zu helfen? Wird sie ihre „Prüfung“ bestehen?“
Ein modernes Märchen für „jung und alt“ von „jung und alt“ haben wir uns zum Ziel gesetzt, das inhaltlich und formal sowohl mit traditionellen Motiven und Elementen arbeitet, als auch viele aktuelle Bezüge aufweist; und auch für die szenische Umsetzung vielfältige künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten bietet.
- Spannend und zu Beginn des 21. Jahrhunderts aktuell, denn der Bezug des Stückes auf sagenhafte Motive und die aktuelle Umweltproblematik wird noch durch psychologische Aspekte ergänzt: Selbstfindung, Willensstärke u.ä. sind Themen, die heute „en vogue“ sind. In Elfenreigen  erscheinen sie in und als Voraussetzung einer Welt, die „bezaubern“ soll und kann, denn die Sehnsucht nach „heiler Welt“ ist groß. Es wird somit ein unterhaltsames farbenfrohes Märchen erzählt, das aber eines tieferen Sinnes nicht entbehrt.  Sowohl im Inhalt als auch in der textlichen und   musikalischen Umsetzung wird dabei Traditionelles mit Neuem verbunden und so fundierte Aktualität hergestellt, die „angeht“ und „verzaubert“ zugleich.

 

2.  Inhalt
Mara, die sich nach ihrer Kindheit voller Zauber sehnt, wird von dem Elfenprinzen Ouraz mit Hilfe der Luftgeister in das wundersame Reich der Naturgeister entführt. Dieses ist, wie Elfenkönig Oberon und die Feenpriesterin Morgana besorgt feststellen müssen, vom Untergang bedroht, da die Menschen sich nicht mehr um die Natur kümmern, und so die zerstörerischen Kräfte in Gestalt von bösen Trollen zunehmend Macht gewinnen. Nur eine „Botschafterin“, die in der Menschenwelt für das Naturreich eintritt, könnte den drohenden Untergang abwehren.
Auf einer abenteuerlichen Reise durch das Reich der Naturgeister lernt Mara die verschiedenen Elemente und Naturgeister kennen und lieben. Sie begegnet den Erdgeistern ebenso wie Wassergeistern und dem Feuervogel, und erkennt sowohl deren Schönheit als auch Gefährlichkeit.
Weil die bösen Kräfte aber immer stärker werden, schlägt Ouraz auf dem Frühlingsfest der Naturgeister endlich Mara als Vermittlerin zwischen Naturgeister- und Menschenwelt vor, um die Bedrohung abzuwenden. Froh erklären die Naturgeister Mara zu ihrer Botschafterin. In diesem Moment jedoch überfallen Trolle die Veranstaltung, zerstören alles und entführen Ouraz und einige andere. –Gibt es noch eine Rettung?
Im zweiten Teil findet sich Mara allein und verzweifelt in einem zerstörten Wald wieder. Erst als sie sich gegen die „verlorenen Seelen“, die in diesem Wald herumspuken, wehren muss, erwacht ihr Widerstandsgeist. Sie beschließt, Ouraz und den anderen zu helfen. Erst mit der magischen Hilfe des „Lieds von Liebe und Musik“ jedoch gelingt es ihr, nach langer Suche endlich Ouraz zu finden, der inmitten ebenfalls gefangener Naturgeister und vor Bosheit erstarrter Trolle gefesselt dasteht. Mit Hilfe der vier Elemente versucht Mara zunächst vergeblich  ihn zu befreien, doch erst, als sie in einer grotesken Figur, die plötzlich auftaucht und sie an ihren Versuchen hindert, eine Art negatives Spiegelbild ihrer selbst erkennt, gelingt es ihr. Gemeinsam helfen Ouraz und Mara dann den übrigen Geistern, und bauen den zerstörten Wald wieder auf.  Die akute Bedrohung ist gebannt. Es wird fröhlich gefeiert.
Morgana gibt Mara den Auftrag, in die Menschenwelt zurückzukehren, und die Menschen zu bewegen, dem Reich der Naturgeister zu helfen, damit beide Welten gesund werden.
Ouraz wird sie begleiten.


3.  Themen und künstlerische Gestaltung
Bestimmt: es gibt noch Märchen zu erzählen! - Vor allem natürlich, wenn es um einen Stoff geht, der bisher noch nicht auf der Opernbühne erschienen ist: ein Märchen um Mensch und Natur und die geheimen Kräfte in der bedrohten gemeinsamen Welt.
Märchenhaft scheint der Inhalt der Oper, die Reise einer jungen Frau durch die zauberhafte Welt der Naturgeister und Elemente, doch eigentliches Thema ist  der drohende Untergang des „Naturreiches“ oder der „Natur“, der nur durch die Zusammenarbeit mit den Menschen abgewendet werden kann. Die Heldin, ihre Reise und Prüfung stehen dabei für jeden einzelnen, der sich auf diese Entdeckungsreise durch das Märchenreich begibt.
Damit erhält die Umweltproblematik eine neue Perspektive, indem sie mit zeitgenössischen psychologischen Aspekten verknüpft wird. Einerseits wird auf einer eher märchenhaften, metaphorischen Ebene die drohende Umweltzerstörung thematisiert, andererseits erhält sie ihre besondere Aktualität in der Erkenntnis, daß ein gewisses Maß an persönlichen Eigenschaften (Wissen, Liebe, Mut, Kraft des eigenen Willens, Selbsterkenntnis...) notwendig ist, um als einzelner helfend tätig zu werden. Besonders das Thema der Selbsterkenntnis und der Notwendigkeit und Möglichkeit zum eigenen aktiven Handeln,  sowie Willenskraft und „Liebe“, sind heute Themen, die die Menschen bewegen.
Trotz geringerer Präsenz in den Medien als noch vor einigen Jahren ist die Umweltproblematik weiterhin eine wichtige und spannende. Die Frage nach dem „eigenen“ Selbst ist in unserer von fehlenden gedanklichen und tatsächlichen Sicherheiten geprägten Zeit zunehmend eine wichtige und faszinierende. Gerade die Verknüpfung dieser beiden Themen: „Wer bin ich?/ Wie möchte ich sein?“ und „Was ist die Welt?“ ermöglicht es, auf einer weniger plakativen Ebene wichtige ökologische Gesichtspunkte erneut ins Bewusstsein zu bringen.
Selbstverständlich werden beide Themen nicht belehrend behandelt, es wird vielmehr ein unterhaltsames, spannendes, farbenfrohes Märchen erzählt, das zugleich eine Art „Kommunikationsangebot“ darstellt, Probleme thematisiert und Lösungsansätze bietet. Das Stück kommt damit der Sehnsucht der meisten Menschen nach einer heilen Welt entgegen, ohne wichtige Themen, Voraussetzungen und Gefährdungen einer solchen auszusparen. Wir glauben, dass heute noch immer oder wieder ein großes Interesse (und „Notwendigkeit“) daran besteht, Märchen zu hören, die von einer besseren Welt träumen lassen und gleichzeitig in die Realität verweisen. Das Reich der Naturgeister scheint für Mara jenes Märchenland zu sein, das jedoch ihrer Mitarbeit bedarf, um bestehen zu können. Hinter dem zunächst märchenhaften Inhalt steht also ein durchaus realer Hintergrund. Das Happy End zum Schluss ist deshalb auch nicht nur märchenhaftes ersehnt-erwartetes Ende, sondern zugleich auch eine Art „offener Schluss“, der, obwohl die im Stück aufgebaute Spannung bereits gelöst ist, in die Zukunft weist. Das Schicksal entscheidet sich erst nach dem Fallen des Vorhangs, wenn Mara ihre Vermittlerrolle wahrnimmt: kurz: in der wirklichen Welt.
Sowohl im Inhalt als auch in der textlichen und musikalischen Umsetzung sollen dabei traditionelle Elemente mit Neuem verbunden und so „fundierte“ Aktualität hergestellt werden.  Als moderne Märchenoper soll und muss das Stück auf mehreren Ebenen verstehbar sein, was weitere Themen auf den Plan ruft: Geschichten von Hoffnung und Freundschaft, Naivität und Schwarzseherei, Widersprüche, die geheime Verbindung von Mensch und Elementen, Weltflucht, Fiktion und Träumereien, Mut und Angst, Liebe...- und natürlich: die Rolle der Musik.
Für die szenische Umsetzung bietet die Oper so ebenfalls zahlreiche interessante Gestaltungsmöglichkeiten:   Bereits die Welt der Naturgeister mit ihren vielfältigen farbenfrohen Figuren bietet sich für eine kreative Gestaltung in Bühnenbild, Kostümen und szenischer Personencharakterisierung an, entzieht sich aber auch nicht neueren Gestaltungsmöglichkeiten (wie etwa der Parallelmontage des Bühnengeschehens mit Diaprojektionen oder Videos zum (Umwelt-)Geschehen in der „Menschenwelt“...).
Zusätzliche Farbtupfer und Auflockerungen erhalten Figurenensemble und Handlung durch die immer wieder auftauchenden Naturgeister Wink und Toddler, die das Geschehen kommentieren und auf komische Weise ihren privaten „Kleinkrieg“ austragen.  Der immer wieder auftauchende Feuervogel, der mit dem Sänger das „Lied von Liebe und Musik“ teilt, mag als Symbol für das Reich der Naturgeister gelten.
Vor allem das Ballett aber auch der Chor können ebenfalls eingesetzt werden, um die Vielfalt und Schönheit, aber auch die Gefahren dieser Welt darzustellen. Text und Musik bieten dazu zahlreiche verschiedenartige Möglichkeiten, vom geradezu traumhaften Tanz der Nixen am Wasser bis zu den Kämpfen zwischen Trollen und anderen Naturgeistern, vom „Erdgeister-Tun“ bis zum „Tanz der vier Elemente“ gegen Ende des Stückes.  
Aus einem Brief von Heinz Heckmann: „Da es sich um eine Komposition für alle Altersstufen handelt, habe ich versucht, diese mit den verschiedensten musikalischen Elementen zu erreichen. So findet sich stilistisch eine vielfältige Mischung aus sowohl Opernhaftem als auch gehobenem Musicalstil und sehr viel rhythmisch-tänzerischen Ballettelementen. Die Tonsprache reicht von tonalitätsbezogenen, über modale als auch bitonal –dissonanzfreudig gestalteten Elementen. Formal gibt es die traditionellen Arien, Duette und Ensembles, sowie des öfteren melodramatische Szenen und in sich abgeschlossene Ballettnummern.“