Sinfonisches Vorspiel


Trierischer Volksfreund, 10. Mai 1975, Gustav Bereths
„Das 7. Sinfoniekonzert des Trierer Städtischen Orchesters unter der Leitung seines Chefdirigenten Charles Vanderzand hatte eine zahlreiche Hörerschaft angelockt. Mit einer Ausnahme kamen Werke der Romantik zur Aufführung: Prokofieff „Sinfonietta op. 5“, J. Brahms „Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester op. 102“ Und F. Mendelssohn-Bartholdy „Ouvertüre zu Ruy Blas op. 95“. Die Ausnahme bildete die Komposition „Sinfonisches Vorspiel“ unseres einheimischen Komponisten Heinz Heckmann, deren Uraufführung im Mittelpunkt der Erwartung stand. Um es vorweg zu sagen, Heckmanns neuestes Opus fand eine ungemein günstige Aufnahme, die sich in lang anhaltendem Applaus, der Ovationen gleichkam, von seiten des Publikums äußerte. Diese breite Basis der Zustimmung kommt wohl daher, dass das Trierer Publikum auch die moderne Tonsprache zu verstehen gelernt hat, mehr noch, dass es dem Komponisten Heckmann gelungen ist, in seinem Werk den Geist der Zeit, der nun einmal nicht der romantische ist, adäquaten Ausdruck zu verleihen. Trotz der modernen Tonsprache mit den heftigen Dissonanzen, Reibungsakkorden und polyronalen Zusammenklängen, mit der großartig differenzierten Rhythmik bis hinauf zur Polyrhythmik, trotz der oft ungewöhnlichen Instrumentierung, die bis an die Grenzen der Spielbarkeit des Instrumentes ging, war eine erstaunliche Einheit des Werkes wahrzunehmen.
Diese einheitliche Verdichtung des Werkes ist einmal der Beibehaltung der traditionellen dreiteiligen sinfonischen Form zu verdanken, andererseits aber der meisterlichen Verarbeitung der Themen und Motive, die vor der Reprise infolge der Übereinandertürmung der Hauptmotive eine grandiose Steigerung zur Folge hatte, die auch den letzten Hörer in seinen Bann schlagen musste.. Man darf Heinz Heckmann zu diesem seinem neuesten Werk herzlich gratulieren und ihn ermuntern, auf dem eingeschlagenen Weg unbeirrt weiterzuarbeiten.
Die übrigen Werke des Abends konnten an geballter Intensität des Ausdrucks nicht im entferntesten an Heckmanns Werk heranreichen…“

Trierische Landeszeitung, 15. Mai 1975, Peter Buttsched
Am 28. Februar1978 führte das Philharmonische Orchester Sarajewo (Serbien) im Rahmen ihrer Abonnementkonzerte das „Sinfonische Vorspiel“ von Heinz Heckmann auf. „… Das Konzert fand sowohl in Fachkreisen als auch in der jugoslawischen Presse große Beachtung. Das gesamte Programm wurde vom R.T.S. (Radio Television Sarajewo) aufgezeichnet und übertragen…“. Die jugoslawische Zeitung „Oslobodjenje“ rühmte Heckmanns Werk weiter u.a. wie folgt: „… Das Sinfonische Vorspiel von Heinz Heckmann ist ein Werk eines zeitgenössischen Komponisten mit vollem Klang farbvoller Orchestration, entstanden auf dem Boden traditioneller musikalischer Formen und doch von einer ganz persönlichen Prägung und eigener Ausdrucksweise…“

 

Sinfonisches Vorspiel für Orchester
Einführungsmatinee
Gustav Bereths
„Dem ganzen Werk liegen vier Hauptthemen zugrunde, die nacheinander auftreten und sinfonisch (Kontrapunkt, Kanon in der Septime, Ostinato etc.) verarbeitet werden. Die klassische Form der Dreiteiligkeit ist beibehalten (Aufstellung der Themen, Durchführung, Reprise). Das erste Thema erscheint unisono mit vollem Orchester, d.h. in einer Fläche von vier Oktaven. Das Flächige scheint bei Heckmanns Stil ein hervorragendes Merkmal zu sein, was sich vor allem in der Instrumentierung kundtut. Das „schwere Blech“ bietet auf weiten Strecken die Grundlage des musikalischen Geschehens."

 

Plakat aus Sarajevo

 

Hörprobe