Im Zauber der Elemente
Impressionen aus der Elementarwelt für Sinfon. Blasorchester, UA 24.10.2004: St. Maximin Trier, Af: Landesjugendblasorchester Rheinland-Pfalz, Ltg.: Kunihiro Ochi
„… Mit Heinz Heckmann hatten die Veranstalter einen Komponisten ausgewählt, der sich dem Thema der Elemente mit geradezu liebevoller, aber auch philosophischer Poesie annahm. Mit seinen „Impressionen aus der Elementarwelt“, die als Finalwerk ihre Uraufführung erlebten, gelang ihm der nicht gerade einfache Spagat, seine Vorstellungen von den Urkräften erfahrbar zu machen, dem Publikum aber genügend Freiräume zu lassen, eigene Fantasien zu entwickeln. Die Expressivität, mit der Heckmann zu Werke ging, bildete einen geschlossenen Kosmos. Alle Kräfte der Naturgewalten kamen zu ihrem Recht, die zerstörerischen ebenso wie die Leben schaffenden, die bezaubernden und die erschreckenden." (Rathaus-Zeitung, 26.10.2004, Gerhard W. Kluth)
Projektbeschreibung
Im Zauber der Elemente
Inhaltliche Deutung:
Durch die Komposition meiner Oper „Elfenreigen“, die in den Jahren 2000/2001 entstand, bin ich mit der Thematik „Im Zauber der Elemente“ bestens vertraut. Obwohl musikalisch nichts von der Oper in diese neue Komposition einfloss, bewegte ich mich doch atmosphärisch leichter in diesen Raum der Zauberwelt hinein. Mein Anliegen war es, vor allem dem Atmosphärischen – gegenüber dem konkret Fassbaren – Ausdruck zu verleihen. Dem widerspricht nicht, dass in einzelnen Passagen Luft, Erde, Wasser oder Feuer programmatisch verarbeitet sind. Sie sind jedoch nicht als Formteile der Komposition zu verstehen, sondern tauchen immer wieder sporadisch und unvermittelt auf. Deshalb ist diese Komposition nicht als „Sinfonische Dichtung“ aufzufassen und hat daher auch nicht diesen Titel erhalten.
Neben den reinen „Klangfarben“ gibt es mehrere sehr melodisch gehaltene Abschnitte, die immer wieder von Klangfarbenteilen oder idyllischen Einsprengseln durchsetzt sind. Doch eruptive und aggressive Klangausbrüche unterbrechen wiederholt diese lyrisch gehaltenen Momente. Das melodische Element gewinnt zum Schluss hin immer mehr an Bedeutung und führt das Werk am Ende in eine hymnische Überhöhung. - Um die Fantasie des Zuhörers nicht zu begrenzen oder fest zu legen, wurde bewusst auf konkrete Benennungen verzichtet.
1. Abschnitt: „Die geheimnisvolle Welt der Naturelemente“
Takt 1-16: Musikalische Beschreibung der Welt der Naturgeister
Takt 17, 18 u. 19: Sich steigernder Aufruhr und aggressiver Ausbruch der Elemente
Takt 20-35: Beruhigung – mit dem Hinzutreten einer Melodielinie sollen die positiven Einflüsse der Elementargeister auf die Geschöpfe unserer Erde symbolisiert werden
Takt 36-52: Ein erneuter, eruptiver Ausbruch sowie eine Wiederaufnahme in die geheimnisvolle Stimmung der Naturelemente, die diesmal mit koboldartigen Tonfiguren durchzogen ist, kennzeichnen diese Takte
Takt 53-72 Ein mit naturidyllischen Motiven und Melodielinien ausgestalteter Teil soll das in sich ruhende Zauberreich der Elemente in ihrem, von den Menschen sichtbaren und erfahrbaren äußeren Erscheinungsbild, widerspiegeln
Takt 73-83: Zum 3. Mal wird die mysteriöse Zauberwelt herauf beschworen, diesmal mit noch mehr in den Klang eingeflochtenen burlesken und koboldhaften Motiven
Takt 84-104: Die von Schönheit geprägte Welt der Elementargeister wird hier durch eine besonders liebliche Melodik zum Ausdruck gebracht
Takt 105-142: Nach wenigen Takten der Ruhe steigert sich nach und nach das Klanggeschehen gewaltig, um sich dann in einer Art Naturkatastrophe zu entladen (Erdbeben, Vulkanausbruch, Unwetter, Feuersbrunst...). Danach tritt eine allmähliche klangliche Beruhigung ein.
2. Abschnitt: „Im Zauber von Wind und Wasser“
Takt 142-164: Kompositorisch ist hier das Melodische, durch synkopische Rhythmik gestaltete Prinzip hervor zu heben. Hierdurch soll das harmonische und friedliche Zusammenwirken von Wind und Wasser geschildert
werden
Takt 165-197: Eine nochmalige Reprise der geheimnisvollen Anfangsstimmung erklingt, um dann in einer großen klanglichen Steigerung in das Spiel des Windes und des Wassers einzumünden, das durch sehr quirlige
Tonfolgen alle Facetten dieses Spiels musikalisch zum Ausdruck bringt
Takt 197 u. 198: Ein plötzlicher Klangabbruch, gefolgt von einer Generalpause, führt nun zum
3. Abschnitt: „Spiel der Erde mit Luft, Wasser und Feuer“
Takt 199-223: Ein zunächst von großer innerer Ruhe geprägter Teil, mit naturhaft gestalteten Motiven, erklingt, die von verschiedenen Holzblasinstrumenten vorgetragen werden
Takt 224-266 Das spielerische Zusammenwirken der Elemente Wind, Wasser und Feuer wird hier musikalisch geschildert durch eine sehr bewegte Rhythmik
4. Abschnitt: „Kampf der Erde mit Luft, Wasser und Feuer“
Takt 267-332: Zunächst wehrt sich die Erde gegenüber den Elementen Luft, Feuer und Wasser und kann dadurch allmählich die Elementarwesen für ein positives Mitwirken an der Erde gewinnen. Eine friedvolle Naturidylle wird durch verschiedene Holzblasinstrumente und am Schluss durch ein Solo der Tuba herauf beschworen
5. Abschnitt: „Friedvolles und spielerisches Miteinander der Elementarwesen“
Takt 333-379: Dieses spielerische Miteinander der Elementargeister mündet wieder in eine von verschiedenen Holzblasinstrumenten und durch Schlagwerkinstrumente begleiteten naturidyllischen Teil
6. Abschnitt: „Dankgesang der irdischen Geschöpfe“
Takt 380 bis Ende: Das nun erklingende Finale ist in einer Art hymnischer Überhöhung gestaltet und will damit das Unfassbare und Großartige und die mit Menschenverstand nicht erklärbaren Phänomene der Naturwelt zum Ausdruck bringen