Bläserquintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Trierischer Volksfreund, 25. September 1984, Martin Möller
Bürgerschreck als Publikumsliebling
Konzert des Mainzer Bläserquintetts mit Heckmann-Aufführung
Die Zeiten ändern sich, die musikalischen Sitten auch. Heinz Heckmanns 1963 entstandenes Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott (voreilige Schlüsse aus der Zeitdifferenz sollten unterbleiben) greift jede germanisierte Form französischer Stil-Parodistik auf, mit der Hindemith in den Zwanzigern provozierte. Es ist ein offenbar absichtsvoll unexpressives, freches, auf Motorik basierendes Stück mit hübschen, witzigen Einfällen, einer betont linearen Schreibweise, die in den Zusammenklängen in der Hauptsache auf das Vermeiden reiner Dreiklänge angelegt ist; nicht gerade auf dem modernsten Stand der 60er Jahre (wenn das überhaupt ein ästhetisches Kriterium ist), aber doch gekonnt geschrieben. Ganz offenkundig hört man Musik dieses Stils heute anders. Was vor 60 Jahren empört hätte, erheitert: Der musikalische Bürgerschreck von ehedem als Publikumsliebling.

Neuss-Grevenbroicher-Zeitung, 7. März 1986, A.Z.
Freitonales faszinierte
Das Mainzer Bläserquintett trat in Grevenbroich mit Erfolg auf / Üppiges Programm
… Im zweiten Teil des Abends konnte sich jeder davon überzeugen, dass freitonale Musik hinreichend musikantisch sein kann. Das von Heinz Heckmann, geb. 1933 in Trier, komponierte Bläserquintett zur 2000-Jahrfeier der Stadt Trier uraufgeführt und anschließend vom Südwestfunk aufgenommen. Heckmann, Staatspreisträger des Landes Rheinland-Pfalz, bietet in dem Stück, welches nach klassischem Muster in vier Sätze aufgeteilt ist, jede Gelegenheit, Technik und Stilsubtilität gekonnt miteinander zu koppeln. Dem Humor in der Parodie auf den französischen Walzer im dritten Satz konnte sich daher verständlicherweise niemand entziehen…


Emszeitung, Papenburg, 7. März 1986, ZR
Das Bläserquintett des 1932 geborenen Heinz Heckmann ist vom Mainzer Bläserquintett uraufgeführt worden. Das zwölftönig komponierte Werk besticht durch seinen Einfallsreichtum. In jedem Satz herrscht ein Grundrhythmus vor, der das Hören erleichtert. Das Stück wurde mitreißend und engagiert musiziert.