Ave Maria I
SWR 2 – CD-Tipp zu „Ave Maria I“
Dr. Hans-Oskar Koch, Leiter der Mainzer Musikabteilung
Wir hören Vertonungen der Ave-Maria-Antiphon mit der bulgarischen Mezzosopranistin Vera Ilieva. Zusammen mit dem Organisten Burkhard Pütz und dem Geiger Peter Entchev hat die aus Bulgarien stammende, heute in Trier lebende Mezzosopranistin Vera Ilieva eine Auswahl von Vertonungen der Ave-Maria-Antiphon eingespielt, die neben Altbekanntem wie Bach-Gounod, Bruckner und Dvorak mit echten Trouvaien überrascht, so von Luigi Luci, einem italienischen Romantiker oder seinem Landsmann Marco Enrico Bozi oder dem französischen Geistlichen Dom Paul Benois. Unser besonderes Interesse gilt jedoch den beiden zeitgenössischen Vertretern, dem in Trier beheimateten Komponisten Heinz Heckmann, Jg. 1932 und Alfred Müller-Kranich, Jg. 1955…
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Hören wir zum Abschluss noch einen Ausschnitt aus der Ave-Maria-Vertonung von Heinz Heckmann, der der Sängerin extreme Höhe wie auch extreme Tiefe abverlangt, um seine persönliche Textauslegung zu verdeutlichen. Sphärenhafte Orgelklänge führen die Sängerin quasi auf Engelsflügeln in himmlische Höhen, dem als harter Kontrast die Verszeile „Nunc et in horam mortis nostrae“, „Jetzt und in der Stunde unseres Todes“ gegenübersteht, um dann bei der Textwiederholung „Sancta Maria“ nochmals himmelwärts zu streben.