Motette „Cum ergo natus esset"

Werkeinführung von Prof. Heinrich Poos (Vors. der Jury des Kompositionswett-Bewerbs) anlässlich der Uraufführung
„Cum ergo natus esset“, Motette zum „Fest der Erscheinung des Herrn“ für gem. Chor a cappella
Die Komposition ist technisch ausgesprochen schwierig und für den durchschnittlichen Laienchor kaum erreichbar. Die Musik erhält eine Fülle guter Charakterisierungen: die Prahlerei der Könige, die Verwirrung Herodes‘, das Geheimnisvolle, kryptische, aber auch visionäre der von den Hohenpriestern zitierten Prophetenrede. Die Vielfalt der charakterisierenden, melodischen, rhythmischen und harmonischen Gestalten wird auch hier durch eine sinnfällige Architektur einer Reprisenform zusammengefasst. Die Qualität der Reprise ist ihre Kürze, die als kompositorische Verdichtung mit Hilfe entwickelnder Variationen beschrieben werden kann. Der gewaltige Schluss, der die Musik der Prophetenworte wiederholt, wird mühelos als Ausdruck der durch die letzten Textworte symbolisierten endzeitlichen Erfüllung verstanden.