Langschläfers Morgenlied
Trierischer Volksfreund, 4. August 1994, Martin Möller

Klangminiatur von treffsicherem Witz

„Langschläfers Morgenlied“ für achtstimmigen Chor und Klavier von Heinz Heckmann
„Allen Beteiligten ist dieses Konzert sehr eindrucksvoll in Erinnerung geblieben,“ schrieb eine Vertreterin der Stadt Kloppenburg an Heinz Heckmann. Der Trierer Komponist hatte sich am dortigen Kunstpreis-Wettbewerb beteiligt, und zwar mit der Komposition „Langschläfers Morgenlied“ nach einem Text von Mascha Kaléko. Am Ende gehörte das Werk für achtstimmigen Chor und Klavier zu den fünf Stücken (von 68), die zur Uraufführung angenommen wurden.
Ein Mitschnitt der Veranstaltung mit dem Vokalensemble „Molto cantabile“ unter Claus G. Werner zeigt: Heckmann ist eine Klangminiatur von treffsicherem Witz gelungen. Die mal skurrilen, mal grotesken und gelegentlich planvoll das Abstruse streifenden Klang und Ausdrucksmittel, deren sich der Komponist bedient, sind nicht neu. Lautmalerische Effekte dieser Art werden verwandt, seit es Humor in der Musik gibt. Aber der Komponist setzt sie so gekonnt und phantasievoll ein, dass der humorvolle Text anschaulich wird und damit gleichsam ein emotionales Fundament bekommt. Verständnisschwierigkeiten gibt es nicht. Die vom Jazz übernommenen Rhythmen, die tonmalerischen Elemente, die gezielten Übertreibungen leuchten spontan ein. Überdies zeigt Heinz Heckmann erneut, welche Sicherheit er auf dem heiklen Terrain der Chorkomposition gewonnen hat.